Sexarbeiterin beim Online-Dating

Foto: Oleg Elkov – Shutterstock.com

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Experiment deckt auf: Dieser Beruf hat beim Online-Dating schlechte Chancen auf die große Liebe

Sexarbeiterinnen haben mit vielen gesellschaftlichen Vorurteilen zu kämpfen. Dieser Umstand macht sich auch beim Online-Dating bemerkbar, wie das Erotikanzeigen-Portal Erobella jetzt in einem Experiment herausfinden konnte. 

Sexarbeiterin vs. Krankenschwester: Welcher Beruf hat beim Online-Dating bessere Chancen?

Für viele Menschen passt Sexarbeit und die Suche nach der großen Liebe nicht zusammen. 

Doch es gibt sie tatsächlich: Frauen, die zwar mit Sex ihr Geld verdienen, Berufliches und Privates aber strikt trennen können. Für die Sex also nicht zwingend etwas mit Liebe zu tun hat. Die ungeachtet ihrer Berufstätigkeit dazu imstande sind, sich zu verlieben – und das auch unbedingt wollen.

Aber wie stehen die Chancen einer Sexarbeiterin beim Online-Dating? Wie schneidet diese im Vergleich zu einer Frau mit einem „normalen” Beruf ab? Und wie reagieren die Männer auf eine Sexarbeiterin?

Das Erotikinserate-Portal Erobella wollte es wissen und hat ein interessantes Experiment gewagt.

Sexarbeiterin vs. Krankenschwester im Online-Dating
Sexarbeiterin vs. Krankenschwester: Welches der beiden Online-Dating-Profile kommt bei Männern besser an? (Screenshot: erobella.com)

Hierfür hat man in einer beliebten Dating-App zwei Profile erstellt, die zwecks Vergleichbarkeit ein Profilfoto derselben jungen Frau enthielten. Man hat zwei unterschiedliche Namen verwendet und auch das Alter variiert – allerdings nur geringfügig, weshalb das für die Auswertung der Ergebnisse keine Rolle spielen sollte.

Was hingegen eine große Rolle spielen könnte, sind die unterschiedlichen Angaben zum Beruf. Der eigentliche Kernaspekt des Experiments. 

So arbeitet die Inhaberin des ersten Profils als Krankenschwester, die des zweiten Profils als Escort, also als Begleitdame, die neben einem reinen Begleitservice durchaus auch sexuelle Dienstleistungen anbieten könnte. 

Nur 17 Matches für Sexarbeiterin gegenüber 287 Matches für Krankenschwester 

Über einen Zeitraum von zehn Tagen wurden nun mit beiden Profilen täglich 50 Männer positiv bewertet (Swipe nach rechts). 

Krankenschwester erhält mehr Matches als Escort
Die Krankenschwester erhielt 287 Matches, die Escort im selben Zeitraum lediglich 17 (Screenshot: erobella.com)

Anschließend erzielte man folgende Ergebnisse: Das Profil mit dem Beruf Krankenschwester erhielt ganze 287 Matches, das mit dem Beruf Escort kam hingegen gerade mal auf 17 Matches.

Ein ähnliches Verhältnis ergab sich für die Direktnachrichten. So befanden sich im Posteingang der Krankenschwester am Ende des Testzeitraums ganze 164 Nachrichten, in dem der Escort nur schlappe 14 Direktnachrichten.

Auf das Profil der Sexarbeiterin wurde insgesamt also deutlich weniger reagiert als auf das der Krankenschwester.

„Du bist ne Nutte und du suchst ne Beziehung?”: Sexarbeiterin-Profil erhält Beleidigungen und Abwertungen

Aber nicht nur hinsichtlich der Reaktionsquote hat die Krankenschwester die Nase vorn. Auch was die Art und Weise der Reaktionen angeht.

Denn auf das Profil der Sexarbeiterin reagierten viele Männer mit eher schroffen, teils sogar abwertenden Nachrichten wie „Du bist ne Nutte und suchst ne Beziehung?” 

Textnachrichten Online-Dating
Die Sexarbeiterin erhielt im Gegensatz zur Krankenschwester eher schroff formulierte Textnachrichten (Screenshot: erobella.com)

Demgegenüber erreichten das Profil der Krankenschwester eher freundliche und höfliche Nachrichten, zum Beispiel: „Schön dass wir matchen. Ich mag deine Fotos. Du hast was sehr sympathisches an dir. Wie läuft das WE?”

Date mit Sexarbeiterin für viele Männer keine Option

Die Ergebnisse des Experiments zeigen, dass der Beruf der Sexarbeiterin eine abschreckende Wirkung auf viele Männer hat. 

Eine Partnerin, die berufsbedingt noch mit anderen Männern Sex hat, ist somit für einen Großteil des männlichen Geschlechts keine Option. Anders als Sexarbeiterinnen können sie Liebe und Sex augenscheinlich nicht trennen.

Heißt im Umkehrschluss: Für Sexarbeiterinnen ist es schwierig, beim Online-Dating einen passenden Partner zu finden, geschweige denn die große Liebe.

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