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Sugar Daddy trifft Sugar Babe: Ein Spiel aus Luxus, Verlangen und Sex
Hugh Hefner hat es vorgemacht. Der Playboy-Gründer war besonders in seinem letzten Lebensabschnitt das Sinnbild eines Sugar Daddys: Geld, Villa, Autos und jede Menge junger Playmates, die sich um ihn tummelten.
Nicht immer müssen Sugar Daddies jedoch berühmt sein und Sugar Babes den Körper eines Playmates vorweisen können. Selbst Sex spielt gelegentlich eine hintergründige Rolle im Sugar-Dating.
Wie junge Frauen zu Sugar Girls oder Herren im besten Alter zu Sugar Daddys werden, erfährst du in unserem Artikel.
Die Bedeutung von Sugar Daddy ist nicht immer gleich
Doch was ist ein Sugar Daddy dann eigentlich? Eine festgeschriebene Definition des Sugar Daddys gibt es nicht. Sugar Babies und Sugar Dads kennen nur die Regeln, die beide für ihre außergewöhnliche Beziehung aufstellen. Dabei kann es um Geld gehen, um Sex, aber auch um Nähe, gemeinsame Erlebnisse und Mentoring.
Rein äußerlich ähneln sich die meisten Sugar Daddy Beziehungen dennoch: Ein älterer, gut betuchter Herr und ein wesentlich jüngeres Sugar-Girl verbringen einen Teil ihrer Freizeit miteinander. Nicht jedem Sugar Daddy geht es dabei nur um Sex, vielmehr wissen die meisten Herren auch andere Aspekte an jungen Damen zu schätzen.
Selbst ihre Babes haben nicht immer nur das Eine, also bares Geld, im Hinterkopf. Obwohl der Sugar Daddy eine Gönner-Rolle einnimmt, kann er oft auch als Mentor dienen oder den jungen Damen den Eintritt in den Beruf erleichtern. Warum er das tut? Weil er es kann!
Sugar Daddies versorgen ihre Babes
Sugar Dads haben sich durch ihren beruflichen Erfolg einen hohen Grad an Freiheit verdient. Nun wollen sie von den Früchten kosten, die sie gesäht haben und vielleicht sogar das aufholen, was sie durch ihr geschäftiges Leben verpasst haben.
Es beflügelt sie, von jungen Frauen umgeben zu sein. Das Gefühl, nicht ständig mit der Schwere des Lebens – oder einer jahrzehntelangen Ehe – belastet zu sein, sondern zu tun und zu lassen, wonach einem ist, danach streben die Sugar Dads in Wirklichkeit.
Dementsprechend landen Sugar Babies nicht nur im Bett ihrer spendablen Gefährten, sondern auch auf den Flughäfen der angesagtesten Metropolen oder im Erholungsurlaub auf einer sonnigen Südsee-Insel. Alles auf Kosten des Sugar Dads.
Sugar Babes nutzen ihren Daddy nicht aus
Der Sugar Dad ist sich in der Regel seiner Rolle bewusst und genießt es, in einer völlig ungezwungenen Beziehung zu tun und zu lassen, was er möchte – oder wonach die junge Frau an seiner Seite ihn bittet. Von Ausnutzen kann hier keine Rede sein, denn beide Seiten bekommen genau das, was sie vereinbaren.
Die junge Frau ist materiell abgesichert oder bekommt Zugang zu Luxus, welcher ihr ansonsten verwehrt bliebe. Viele Sugar Daddys zahlen für die Dauer der Beziehung ihre Miete, machen ihnen teure Geschenke wie Designer-Mode, Schmuck oder eben die Reise in die Karibik.
Als lebhafte Begleitung und attraktives Statussymbol gibt die junge Dame dem älteren Herrn hingegen die Bestätigung, gebraucht zu werden – ohne die Risiken und Verpflichtungen einer Ehe eingehen zu müssen. Natürlich haben viele Sugar Daddys auch Sex mit ihren Babes.
Sugar Girls sind keine Prostituierten
Obwohl auch Sugar Babes nah am Bereich der Erotik arbeiten, hinkt der Vergleich zwischen einer Prostituierten und einem Sugar Baby gewaltig. Während Prostituierte reine Sexarbeiterinnen sind, gehen Sugar Babes eine langfristige Beziehung ein.
Klar spielt hier auch Geld und Gunst eine Rolle, doch während Prostituierte ihre feste Vergütung bekommen und dafür lediglich ihre Sexarbeit verrichten, verbringen Sugar Babes mehr Zeit mit ihren Daddies, lernen sie näher kennen und bauen eine emotionale Bindung zu ihnen auf.
Sugar Babes sind deshalb eher mit Escorts zu vergleichen, obgleich sie oft jünger sind und sich bei regelmäßigen Dates oder sogar über längere Zeit im Urlaub mit ihren Daddys treffen. Durch unregelmäßige Geschenke ist es auch schwer, bei Sugar Babys von einem Lohn zu sprechen.
Es ist einfach: Bekommt sie nicht genug, wendet sie sich von ihm ab. Ist sie nicht attraktiv oder anschmiegsam genug für den Sugar Daddy, wendet er sich ab. Die Dienstleistungen beim Sugar-Dating passen sich oft der gegenseitigen Aufmerksamkeit und der Bereicherung durch die Beziehung an.
Wer kann Sugar Daddy werden?
Männer müssen nicht gleich in der Playboy-Mansion wohnen oder ein achtstelliges Vermögen vorweisen können, um Sugar Daddy zu werden. Ein sehr großzügiges finanzielles Polster ist jedoch nötig, denn schließlich wollen die Herren mit ihren Babes etwas erleben und diesen etwas bieten können.
Sugar Daddys sind daher oft ältere Single-Männer, die von ihrer vorherigen Ehe enttäuscht sind und eine wesentlich freiere Beziehung erwarten. Sie haben viel Lebenserfahrung und sind gerne bereit, diese zu teilen. Sugar Dads sehnen sich nach dem Gefühl der Freiheit, die ein jugendliches Temperament oft mit sich bringt – und sie wollen unterhalten werden.
Wer kann Sugar Baby werden?
Dementsprechend kann Sugar Babe jede junge Frau werden, die diese Bedürfnisse erfüllen kann. Aber Achtung: Erfolgreiche Männer sind nicht nur auf Äußerlichkeiten aus. Die Damen müssen auch etwas im Köpfchen haben und den Herrn eventuell intellektuell bereichern.
Sugar Babes werden oft die Zuhörerin spielen müssen – oder es sogar genießen, Einblicke in die Welt des Erfolgs und Reichtums zu bekommen. Daher ist es gar nicht so selten, dass Sugar Babes studieren und sich durch das Sugar-Verhältnis Einstiegschancen in einen guten Beruf oder spätere Geschäftskontakte erhoffen.
Gerade in den USA ist Sugar-Dating für junge Frauen eine Möglichkeit, ihr teures Studium zu finanzieren und gleichzeitig schon an eine Absicherung für die Zukunft zu denken.
Ist der Sugar Daddy dann noch sympathisch, charmant und eloquent, und ist der Sex mit dem erfahrenen Mann sogar besonders gut, fällt der Job als Sugar Babe umso leichter. Gelegentlich wird aus der Sugar-Beziehung sogar eine dauerhafte, offene Beziehung.
Wie Sugar Papi und Babe zusammenfinden
Obwohl Frauen es in der Bar, in Clubs oder beim Online-Dating höchstens schwer haben, weil sie die Flut an schlechten Anmachen, gut gemeinten Nachrichten und zwielichtigen Anfragen bewältigen müssen, schaut es am Markt für Sugar Babes ganz anders aus. Schließlich geht es hier um reiche Männer – und die sind limitiert.
Ambitionierte Sugar Babies müssen sich besonders hierzulande ordentlich ins Zeug legen, denn in Deutschland ist das Sugar Dating noch nicht so populär wie in den USA. Dennoch ist es nicht unmöglich, den passenden Gönner-Daddy zu finden.
Einerseits stehen Sugarbabes dafür verschiedene Sugardaddy Websites wie beispielsweise SugarDaddyTreff.com zur Verfügung. Mittlerweile gibt es sogar Sugar-Daddy-Apps, auf denen junge Frauen und reiche Herren zusammenfinden können.
Andererseits halten sich viele potenzielle Daddys dort auf, wo reiche Menschen zusammentreffen: Galas, Messen, Kongresse, gehobene Hotels, Luxus-Bars, V.I.P-Partys oder im Luxusurlaub. Hier finden sich sogar Männer, die noch gar nicht wussten, wie sehr sie sich nach einem Sugar Babe sehnen.
Für Sugar Daddys ist es hingegen einfacher: Wer genügend Geld in der Tasche hat, kann bspw. eine Anzeige online schalten und die jungen Damen um sich werben lassen.
Einblicke hinter die Kulissen einer Sugar Beziehung
Obwohl sich das Leben als Sugar Babe zunächst nach einem paradiesischen Leben voller Luxus anhört, ist dies nur ein Teil der Realität. Denn Sugar Babes werden mit etlichen Erwartungen konfrontiert. Selbst der spendabelste Sugar Dad schmeißt sein Geld und seine Geschenke nicht zum Fenster raus.
Gerade weil die Konstellationen zwischen Sugar Daddys und Sugar Babes so vielfältig sind, ist es gut, sich zweimal zu fragen, ob eine solche Beziehung das Richtige ist. Dabei können Erfahrungsberichte von Anderen eine große Hilfe sein.
Obwohl Sugar-Dating oft versteckt stattfindet, gibt es auch im Netz viele Beiträge, in denen Sugar Daddys oder Sugar Babes ihre Erfahrungen teilen. Diese finden sich vor allem in Sugar Daddy Foren. Hier bekommen Interessent*innen einen Einblick in die Komplexität der Beziehung zwischen Abhängigkeit, Gefühlen, Dienstleistungen und Sex.
Erfahrungen von echten Sugar Daddys und Sugar Babys
In einem Beitrag des Magazins Business-Insider erklärt ein Sugar Daddy, dass auch Sugar Babes oft nicht das halten, was sie versprechen. Angehende Sugar Dads sollten daher Vorsicht walten lassen und sich im Vorhinein genau über die Frauen informieren, mit denen sie sich treffen: „Als Mann muss man darauf achten, mit was für Leuten man es zu tun hat — viele erzählen einfach, dass sie Studentin sind, obwohl sie es offensichtlich nicht sind. Wenn ich mit einer Frau schreibe, frage ich sie als erstes nach ihrer E-Mailadresse und Handynummer und google alles.“
Eine von Buzzfeed zusammengestellte Liste mit Interviewausschnitten von Sugar Babes verdeutlicht, wie vielfältig die Erfahrungen der Sugar Babes sein können. Eine Userin namens Bluecom283 schwärmt geradezu von den Vorteilen eines Sugar Dads. Der „Sex und die Unterhaltungen mit einem älteren Typen“ seien „viel besser.“
Ähnlich sieht es diese Focus-Autorin, welche ihren Sugar Daddy im echten Leben kennenlernte und nun mit ihm eine Art Beziehung führt – Gefühle inklusive. Sich fürs Sugar Dating „im Internet wie auf einem Viehmarkt zu präsentieren“, das sehe sie allerdings nicht ein.
Wie nah man als Sugar Babe doch an die Prostitution herankommen kann, wenn es irgendwann nur noch um Gefälligkeiten für Bares geht, beschreibt Sugar Girl Helen Croydon. Demnach sei es ihr zwar „anfangs nur um die Begegnung mit Männern gegangen, die in einer glamoröseren Welt“ verkehrten, doch nach einer Weile hatte „das Materielle an Bedeutung gewonnen“.
Darauf sollten Sugar Babes achten
Die durchwachsenen Erfahrungen zeigen, dass das Leben der Sugar Babes neben seinen Vorteilen auch voller Herausforderungen steckt. Ambitionierte junge Damen sollten sich daher im Klaren darüber sein, dass Sugar Babes es oft nicht einfach haben. Hier sind einige Aspekte, die für Herausforderungen sorgen:
- Daddys könnten gelegentlich ihre Grenzen vergessen oder überschreiten
- Die Chemie muss stimmen: Nicht jeder Daddy ist sympathisch
- Manche Männer spielen Sugar Daddy, ohne dauerhaft genug Geld zu haben
- Sugar Babes machen sich abhängig vom Sugar Dad
- Fällt das zusätzliche Einkommen weg, bricht der Lebensstil zusammen
- Sugar Dating wird gesellschaftlich oft belächelt oder verachtet
- Grenze zu Prostitution ist vorhanden, aber offen
- Sugar Babes sind besonders unter Feminist*innen umstritten
- Es kann schwer fallen, intensive Beziehungen zu beenden
- Sugar Dating ist schwer mit einer festen Beziehung zu vereinbaren
Darauf sollten Sugar Daddies achten
Nicht nur für die Babes, sondern auch für die Gönner gibt es einige Herausforderungen zu bewältigen. Nicht nur finanziell muss der Herr einiges aushalten können, auch die emotionalen Faktoren einer Sugar-Beziehung sind nicht ohne. Besonders die Personen hinter den Profilen auf Sugar Daddy Apps halten nicht immer, was sie versprechen.
- Die Auswahl an Sugar Babes ist groß, die Richtige zu finden fällt jedoch schwer
- Manche Escorts oder Prostituierte geben sich als Sugar Babes aus
- Es ist schwer, die Grenzen zwischen Beziehung und Dienstleistung zu erkennen
- Zu starke Bindung ans Sugar Babe kann falsche Hoffnungen wecken
- Es kann schwer sein, mit der Aktivität junger Frauen mitzuhalten
- Neben Anerkennung anderer Männer, werden manche Sugar Daddies auch belächelt
Sugar Dating kann funktionieren
Sugar Dating kann für Mann und Frau ein vielversprechendes, offenes und abenteuerliches Beziehungskonzept werden. Dafür sollte den Beteiligten jedoch bewusst sein, auf was sie sich einlassen. Damit die Absichten und Erwartungen von vornherein klar sind, sollten Frau und Mann bereits bei den ersten Dates die Rahmenbedingungen festlegen.
Was geht, was nicht geht und wohin sich die Beziehung entwickeln wird ist natürlich nicht immer vorhersehbar. Doch Absprachen, gegebenenfalls sogar eine schriftliche Erklärung, können helfen, Enttäuschungen auf beiden Seiten zu vermeiden, besonders, wenn es nicht immer nur um Sex und Geld geht.
Wie in jeder anderen Beziehung entwickelt sich allerdings auch das Sugar Dating im Laufe der Zeit. Sugar Babe und Sugar Daddy wachsen zusammen oder trennen sich. Genau diese Spannung macht diese offene Art der Beziehung eben aus. Wer nur Sex gegen Geld möchte, kommt schließlich in der Prostitution oder beim Escort-Service wesentlich besser auf seine Kosten.