Untreue ist kein Trennungsgrund

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Umfrage ergibt: Für fast die Hälfte der Befragten ist Untreue kein Trennungsgrund

Treue hat nach landläufiger Meinung in Beziehungen einen hohen Stellenwert. Aber ist das heutzutage auch wirklich noch so? Die Erotik-Community JOYclub hat 3.000 ihrer Mitglieder gefragt, was sie unter Treue verstehen und ob Untreue tatsächlich ein Trennungsgrund wäre. Die Ergebnisse des Treue-Reports stellen wir im Folgenden vor.

Emotionale vs. sexuelle Untreue

Um gleich vorneweg eine klare Begriffsdefinition zu erhalten, fragte JOYclub die Umfrageteilnehmer*innen, ob es für sie einen Unterschied zwischen emotionaler und sexueller Treue gibt. Dem stimmten ganze 69 Prozent zu.

Unterschied emotionale und sexuelle Treue
Die Mehrheit der Teilnehmer*innen des Treue-Reports unterscheidet zwischen emotionaler und sexueller Untreue (Foto: joyclub.news)

Sexpartner*innen müssen also nicht zugleich die Ansprechpartner*innen in emotionalen Angelegenheiten sein, genauso wie eine emotionale Verbindung auch ohne Sex möglich ist.

Sexuelle Exklusivität ist out!

Innerhalb dieser Personengruppe ist es zudem für nur 54,5 Prozent von besonderer Bedeutung, den Partner oder die Partnerin ganz für sich allein zu haben, wobei es für rund 25 Prozent kein Problem ist, dass man sich in einer Partnerschaft auch zu anderen Personen emotional hingezogen fühlt.

Lediglich ein Drittel aller Befragten verlangt in einer Beziehung sexuelle Treue. Genauso viele vergnügen sich mitsamt des Partners bzw. der Partnerin mit einer dritten Partei, während die übrigen Befragten – wahlweise heimlich oder mit Absprache – allein auf die Pirsch nach sexuellen Abenteuern außerhalb der Beziehung gehen.

Untreue bedeutet nicht gleich Beziehungsaus

Grundsätzlich ist die sexuelle oder emotionale Treue des Partners oder der Partnerin aber immerhin 77,7 Prozent aller befragten Frauen und 71,2 Prozent der Männer wichtig. Was die eigene Treue betrifft, unterscheiden sich die Antworten in Bezug auf das Verständnis von Treue.

So sind 61,4 Prozent der Frauen und 54,5 Prozent der Männer, für die Sex und Emotionen eine Einheit bilden, eine treue Seele. Demgegenüber nehmen es nur 47 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer aus der Gruppe der Befragten, die Sex und Emotionen trennen, mit der Treue ernst.

Doch was passiert, wenn der Partner oder die Partnerin entgegen der Absprache in fremden Betten landet? Hier zeigen sich viele der Befragten erstaunlich gelassen. Ganze 45,2 Prozent würden sich bei Untreue nicht zwangsläufig trennen.

Umfrage Untreue kein Trennungsgrund
Für viele Befragte der JOYclub-Umfrage bedeutet Untreue nicht gleich das Beziehungsaus (Foto: joyclub.news)

Allerdings gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Für fast 50 Prozent der Männer, aber zumindest in Relation für nur 37,9 Prozent der Frauen ist Untreue kein Trennungsgrund.

(Unterschiedliche) Treue-Vorstellungen müssen geklärt werden

Neben Vertrauen, Respekt und Verlässlichkeit ist auch die Kommunikation in Sachen Beziehungsmodell für viele das A und O. Es muss eben darüber geredet werden, ob der Mann oder die Frau eine monogame Beziehung führen möchte oder eher an einer offenen Beziehung oder Freundschaft plus interessiert ist. 

Sagen doch nur 4,9 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen, dass Monogamie so selbstverständlich ist, dass mögliche Alternativen nicht besprochen werden müssten. Wann aber ist der ideale Moment, um über das Thema „Treue“ zu reden?

Für 22,1 Prozent der Befragten sollte das klärende Gespräch direkt beim Kennenlernen stattfinden, während 31,9 Prozent warten können, bis man eine Beziehung eingegangen ist. Setzt das Verlangen nach außerhäuslichen sexuellen Aktivitäten erst im Lauf einer Beziehung ein, sind immerhin rund zwei Drittel der Frauen und Männer für ein klärendes Gespräch bereit.

Männer tendieren aber auch dazu, ihre Lust auf eine dritte Person zu verbergen, um heimlich fremdzugehen. Frauen hingegen kommunizieren häufiger offen ihre Wünsche und erwarten dabei Verständnis vom Adressaten oder beenden die Beziehung bei Unvereinbarkeit der Treue-Vorstellungen.

Gemeinsame Lösungen bei unterschiedlichen Treuevorstellungen
Bei unterschiedlichen Treue-Vorstellungen braucht es eine gemeinsame Lösung (Foto: joyclub.news)

Bei unterschiedlichen Vorstellungen über das Beziehungsmodell und dem damit verbundene Umgang mit Treue wünschen sich 64,5 % der Befragten eine gemeinsame Lösung.

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