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Pornos schauen mit gutem Gewissen: „Porn Better“ setzt auf faire Sexfilme
Pornos gibt es heutzutage überall im Netz und das fast immer kostenlos. Doch wo findet man zwischen all den angebotenen Sexclips solche, die unter fairen Bedingungen produziert wurden? Mit Consent, Ethik, Gleichberechtigung und anständigen Arbeitsbedingungen?
Das neue Leipziger Start-up „Porn Better“ scheint die Lösung zu sein und bietet eine Art „Porno-TÜV“, für den sogar Sachsens Verkehrsminister Dulig grünes Licht gibt.
„Porn Better“: Feministisches Porno-Verzeichnis für nachhaltiges Vergnügen
Die Lust auf Pornos ist laut Statistik groß. Vor allem in Deutschland, denn nach einer Studie von SimilarWeb liegen wir mit 12,5 Prozent des weltweiten Datenverkehrs an der weltweiten Spitze des Porno-Konsums.
Dabei sind viele Sexfilme leider nicht immer unter ethischen Bedingungen entstanden. Deshalb entscheiden sich Nutzer*innen zunehmend für feministische, faire Pornos. Um im Pornografie-Dschungel faire Erotikfilme zu finden, bei denen man sich sicher sein kann, dass Darsteller*innen gut behandelt wurden und alles in gegenseitigem Einverständnis passiert ist, gibt es jetzt „Porn Better“.
Das neue Leipziger Start-up hat ein geprüftes Verzeichnis für feministische, diverse, ethisch produzierte und empowernde Pornoseiten erstellt, die einzeln rezensiert wurden.
Alternative zu sexistischen Mainstream-Pornos
„Das, was im gängigen Erotik-Mainstream angeboten wird, ist oft echt Schrott. Sexistisch, frauenverachtend, voller Klischees. Wir wollen bewusst eine Alternative sein, eine Art Leitfaden zu Produktionen, die dem bewusst etwas entgegensetzen“, erklärt Luna Hein (33), eine der drei Mitbegründerinnen gegenüber Bild.
Wer jetzt denkt, dass hier nur Blümchensex geboten wird, liegt komplett falsch. Denn auch bei fairen Pornos kann es versaut zur Sache gehen. Von Soft Porn über Kinky Porn bis hin zu queeren und heteronormativen Pornoseiten ist alles dabei.
Das Portal umfasst inzwischen 30 Pornoseiten, deren Produktionsbedingungen, Diversitäts-Angebot, Design und Kosten geprüft und via Sterne-System bewertet wurden. Dabei konzentriert sich Porn Better ausschließlich auf Bezahlseiten mit Altersprüfung, um den Jugendschutz zu gewährleisten. „Wir haben überprüft, wer labelt sich selbst als ethisch und was ist nur Marketing“, erklärt Hein.
Verkehrsminister unterstützt fairen Verkehr
Der „Porno-TÜV“ kommt auch bei Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig (49, SPD) gut an. Er und sein Ministerium fördern das Start-up mit 25.200 Euro.
Dulig gab dem Projekt grünes Licht, da die Plattform sich „zum Ziel gesetzt hat, ein neues Bewusstsein für das Thema Pornografie jenseits des Mainstreams zu schaffen“. Laut Dulig grenze es sich dadurch klar von anderen pornografischen Angeboten ab.