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No-Go: Escorts möchten nicht „Hure“ oder „Nutte“ genannt werden
Laut einer Umfrage der Paysex-Plattform „Kaufmich“ ist Sexarbeiter*innen ein respektvoller sprachlicher Umgang bei Dates sehr wichtig. No-Gos sind Bezeichnungen wie „Hure“ oder „Nutte“.
Escorts werden oft beleidigt und respektlos behandelt
Bei sexuellen Dienstleistungen scheint die Hemmschwelle, was schlechtes Benehmen angeht, recht niedrig zu sein. Das zumindest ergab eine Umfrage von „Kaufmich“, der größten Community für Sexarbeiter*innen und Kund*innen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Über 70 % der befragten Escorts gaben an, bereits von Kund*innen beleidigt worden zu sein. Traurig, aber wahr: Bei fast 20 % von ihnen kommt das sogar häufig vor (19,4 %) und knapp 50 % müssen sich manchmal Beleidigungen gefallen lassen (48,8 %).
Dabei legen 88,6 % der Escorts Wert auf einen respektvollen Umgang bei echten Treffen, 88,3 % ist das ebenso bei der virtuellen Kommunikation wichtig.
Die Anonymität des Internets fördert gewaltvolle Sprache
Nichtsdestotrotz scheint gerade die Anonymität des Internets für unverschämtes Verhalten prädestiniert zu sein. Denn bei virtueller Kommunikation ist die moralische Grenze für Beleidigungen offensichtlich niedriger als im realen Zusammentreffen.
54,5 % der befragten Sexarbeiter*innen, also mehr als die Hälfte, bestätigt, dass Kund*innen online respektloser kommunizieren als bei echten Treffen. 57,1 % der Escorts berichten sogar, dass Beleidigungen gezielt eingesetzt werden.
21,8 % der befragten Sexarbeiter*innen sehen einen Zusammenhang zwischen dem respektlosen Umgang mit Escorts und der Frauenfeindlichkeit im Alltag.
„Gewaltvolle Sprache gegenüber den Sexarbeiter*innen ist absolut nicht tolerabel und respektlos“, bekräftigt ein Sprecher von Kaufmich.
Gespräch beenden, Rüpel blockieren, aufklären und hinweisen
Über die Hälfte der Escorts lässt sich unverschämtes Verhalten zum Glück nicht gefallen. So beenden 59,5 % das virtuelle Gespräch oder das reale Treffen sofort, 55,7 % blockieren Übeltäter*innen und 33,9 % melden diese direkt beim Support.
Ein Drittel der Sexarbeiter*innen (33,6 %) macht Kund*innen sogar auf deren Verhalten aufmerksam und fordert respektvolles Verhalten ein. Ein Viertel der Escorts, nämlich 25,3 %, ignorieren Beleidigungen einfach oder reagieren gar nicht darauf.
Auf die Frage, welche Berufsbezeichnung sich die Dienstleister*innen wünschen, gibt es einen klaren Begriffs-Sieger: Denn fast 80 % der Befragten wollen als „Escort“ bezeichnet werden.
Mit sehr großem Abstand folgen „Sexarbeiter*in“ (32,9 %) und „Sexdienstleister*in“ (27,3 %). Begriffe wie „Prostituierte*r“ (18 %), „Callgirl oder Callboy“ (17,6 %), „Modell“ (13,5 %) landen weit hinten im Ranking. Das Schlusslicht bilden die abwertenden Begriffe „Hure“ (10,6 %) und „Nutte“ (6,9 %).