Foto: Wallenrock – Shutterstock.com
Verliebt in eine Prostituierte: Eine riskante Konstellation
Die Beziehung zwischen Freiern und Prostituierten ist im Normalfall eindeutig geregelt: Der eine zahlt und erhält dafür von der anderen als Gegenleistung Sex.
Doch was, wenn aus erkaufter körperlicher Zuneigung echte Gefühle werden? Was, wenn sich ein Freier in eine Prostituierte verliebt? Eine in jedweder Hinsicht riskante Konstellation.
Verliebt in eine Hure: Wenn aus bezahltem Sex echte Liebe wird
„Ich liebe eine Prostituierte” – diesen Satz, so unwirklich er im ersten Moment auch klingen mag, hört man tatsächlich von einigen Männern.
Denn es kommt hin und wieder vor, dass die anfangs klar geregelte Beziehung – Sex gegen Geld – eine abrupte 180-Grad-Wendung nimmt, die niemand, wirklich niemand hätte vorhersehen können. Und sich zwischen Freier und Nutte echte Gefühle entwickeln, also so etwas wie Liebe entsteht.
Ein Szenario, wie man es beispielsweise aus dem Filmklassiker „Pretty Woman” mit Richard Gere und Julia Roberts in den Hauptrollen kennt.
Allerdings fühlen sich dort beide Seiten zueinander hingezogen. In der Realität ist es jedoch meist so, dass zunächst der Freier „mehr” für seine Liebesdienstleisterin empfindet. Die Gefühle also vom Mann ausgehen. Nur selten verliebt sich die Prostituierte in den Freier, obwohl es auch dies durchaus schon gegeben hat.
Aber unabhängig davon, was nun die genaue Grundlage dieser Konstellation ist, sollte man sich über eines bewusst sein: Liebe zwischen Freier und Prostituierter birgt für beide Seiten allerlei Herausforderungen und sogar Gefahren.
Gefährliche Liebesszenarien zwischen Freier und Nutte
Der gutmütige Held auf dem weißen Schimmel, der die arme, junge und attraktive Hure, die natürlich nicht freiwillig ihrer Tätigkeit nachgeht und eigentlich schon längst aussteigen wollte, aus dem dreckigen Sumpf der Prostitution befreit. Und welcher selbstverständlich der erste Mann ist, für den diese echte Gefühle empfindet.
Eine reizvolle Vorstellung für viele Freier – und die treffende Beschreibung für das, was oftmals hinter der Liebesbeziehung zwischen Freier und Prostituierter steckt. Warum sich manch ein Mann überhaupt in eine Nutte verliebt.
Doch der anfängliche Reiz schlägt nicht selten rapide um – und mündet in enttäuschten Gefühlen oder Streitigkeiten. Im Folgenden die drei häufigsten Szenarien.
Szenario 1: Perfide Abzock-Masche von Prostituierten
Die Prostituierte weiß um ihre Anziehung auf Männer und gibt vor, sich auf die Beziehung zu ihrem Freier einlassen zu wollen. Sie gibt vor, das gleiche für ihn zu empfinden wie er für sie.
Allerdings tut sie das nicht! Denn sie hat Hintergedanken, die sich um die Vorteile drehen, die sich für sie aus der Beziehung zu ihrem Freier ergeben könnten – finanzielle Vorteile. Bei Stammkunden handelt es sich nämlich oft um gut betuchte Männer – ansonsten könnten sie es sich schließlich nicht leisten, regelmäßig zu einer Prostituierten zu gehen. Oder sie sind zumindest extrem spendabel und dazu bereit, finanziell ans Äußerste zu gehen, egal wie viel Geld ihnen tatsächlich zur Verfügung steht.
Die monetären Vorteile für Sexarbeiterinnen sind schicke Klamotten, teurer Schmuck, die Begleichung von Schulden und einiges mehr. Bedeutet im Klartext: Es geht ihnen um nichts weiter als Abzocke.
Und sobald ein Freier herausfindet, dass sich die Prostituierte nicht verliebt hat, sondern nur ein perfides Spiel treibt, ist die Enttäuschung groß. Es kommt zu Streitigkeiten oder sogar Gewalt.
In den Medien wurde in der Vergangenheit auch schon des Öfteren darüber berichtet, dass andere unbeteiligte Personen in das Ganze hineingezogen wurden. Etwa, weil der Freier ein verheirateter Mann ist und die Prostituierte diesen erpresst, nachdem ihre Abzock-Masche aufgeflogen ist. Er solle weiter für sie zahlen, ansonsten würde sie alles seiner Ehefrau erzählen.
Szenario 2: Mehr Liebe als erwünscht
Auch die Hure hat sich in ihren Freier verliebt, die Liebe beruht also auf Gegenseitigkeit.
Da fragt man sich natürlich: Was ist das Problem, wenn tatsächlich beide – also sowohl Freier als auch Prostituierte – Gefühle füreinander entwickelt haben?
Nun ja, oft sind die Gefühle aus Richtung des Freiers stärker als die von der Liebesdienstleisterin. Sie wird von ihrem Verehrer mit Geschenken und Liebesbekundungen überhäuft, was sie zwar vordergründig freut, schließlich ist sie auch verliebt. Allerdings stört sie sich dann doch an der Fülle an Liebe, mit der sie bedacht wird. Ein erhebliches Konfliktpotenzial.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über ein Liebesverhältnis zwischen Freier und Prostituierter, in dem der Konflikt eskaliert ist. Der Freier, dessen Gefühle enttäuscht worden waren, soll laut Schilderungen der Hure dieser sogar Drohnachrichten per WhatsApp geschickt haben. Der Fall landete vor Gericht.
Szenario 3: Unerwünschte Rettungsmission
Ein weiteres Szenario mit Konfliktpotenzial ist, dass Freier und Hure unterschiedliche Vorstellungen über die gemeinsame Zukunft haben.
Beispielsweise könnte der Freier seine Geliebte unbedingt aus dem Prostituierten-Milieu herausholen wollen, weil er davon überzeugt ist, dass sie dieser Tätigkeit nur notgedrungen nachgeht. Und weil er es nicht mehr erträgt, wenn seine Partnerin weiterhin mit anderen Männern Sex hat.
Vielleicht will die Hure aber gar nicht „gerettet” werden. Vielleicht will sie weiterhin als Liebesdienstleisterin arbeiten. Etwas, das für den Freier nur schwer zu akzeptieren wäre.
Was tun, wenn man sich in eine Prostituierte verliebt?
Wie verhält man sich am besten, wenn man in eine Nutte verliebt ist? Eine wichtige Frage, schließlich möchte man die Risiken möglichst gering halten.
Ein grundlegender Tipp: Nichts überstürzen. Denn wie gesehen, ist die Gefahr äußerst groß, einer Abzockerin auf den Leim zu gehen. Oder mehr Gefühle für die Hure zu entwickeln als umgekehrt.
Deshalb sollte man sich unbedingt die Frage stellen, ob die Liebe auch tatsächlich erwidert wird.
Eine gute Möglichkeit, um das herauszufinden, ist es, sich einem engen Freund anzuvertrauen und diesem seine neue Partnerin vorzustellen. Dessen Feedback könnte deutlichen Aufschluss darüber geben, wie ernst es die Prostituierte mit einem meint und ob die Beziehung auch wirklich eine Zukunft hat.
Außerdem sollte man nicht gleich zu Beginn der Beziehung Geld an die Sexarbeiterin verleihen – auch bei einem engen Vertrauensverhältnis. Es gilt nämlich: Vorsicht ist das oberste Gebot.
Selbsttest: Wie wirkt sich die Liebesbeziehung zu einer Hure auf das eigene Leben aus?
In eine Prostituierte verliebt zu sein und mit dieser eine Beziehung zu führen, ist sicherlich nicht leicht. Daher ist es neben den genannten Punkten wichtig, sich zu fragen: Wie wirkt sich die Liebesbeziehung mit einer Hure auf das eigene Leben aus?
Zentrale Aspekte, die dabei hinterfragt werden sollten, sind:
- Der Umgang mit ihrem Beruf, wenn sie denn auch weiterhin als Hure arbeiten möchte
- Das Risiko, dass die Beziehung scheitert
- Offenheit gegenüber Kolleg*innen, Freund*innen, Familie etc. (würden Personen aus dem eigenen Umfeld mit dem Beruf der Partnerin klarkommen?)
- Auswirkungen auf die Familie (etwa weil zurzeit noch ein feste Beziehung oder sogar eine Ehe besteht – vielleicht inklusive eigener Kinder)
Nur wer das alles für sich geklärt hat und sich nach umfassender Abwägung zu 100 Prozent sicher ist, dass die Beziehung zu einer Hure die richtige Entscheidung für das weitere Leben ist, sollte einer solchen Liebe eine Chance geben.
Denn die Risiken sind nun mal viel zu groß und mögliche negative Auswirkungen viel zu verheerend, um einen undurchdachten Schnellschuss zu wagen.