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Cum Control: So funktioniert die Orgasmuskontrolle
Vom intensiven Bauchkribbeln bis zum phänomenalen Feuerwerk: Orgasmen sind einfach wundervoll und für viele Menschen das ultimative Topping beim Sex. Warum sollte man einen Orgasmus also kontrollieren, hinauszögern oder sogar verweigern? Wir verraten, warum Orgasmuskontrolle so reizvoll ist und wie die Kontrolle des Höhepunktes bei Männern und Frauen funktioniert.
Was ist Orgasmuskontrolle?
Bei der Orgasmuskontrolle (englisch: Orgasm Control) wird der Höhepunkt eines Partners vom andereren hinausgezögert, ruiniert, verweigert beziehungsweise verboten oder auch erzwungen.
Orgasmuskontrolle findet meist im Rahmen von BDSM-Spielen statt, bei denen der Dom oder die Femdom die volle Kontrolle über den Orgasmus des unterwürfigen Parts hat. Und natürlich auch in Female Led Relationships (kurz FLR), in denen die Frau das Sagen hat und sich der Mann freiwillig und lustvoll im Bett (und auch im Alltag) unterwirft.
Auf die eine oder andere Weise den Höhepunkt des Partners zu beeinflussen, ist nicht nur bei Dominanzspielen eine effektive Methode, die Lust zu steigern, sondern kann auch außerhalb von BDSM-Praktiken eine intensive Wirkung haben. Ein hinausgezögerter oder ruinierter Orgasmus kann den erlösenden Höhepunkt intensivieren und wirkt bei etwas Übung einem vorzeitigen Samenerguss von Männern entgegen.
Warum ist es reizvoll, den Orgasmus zu kontrollieren?
Der Reiz der Orgasmuskontrolle liegt im Machtspiel und darin, als devoter Part die Kontrolle über die eigene Lust und den Höhepunkt abzugeben. Anders als bei Fesselspielen werden die ureigenen Körpermechanismen, Lust und Emotionen kontrolliert.
Der dominante Part kann den devoten bis an seine Grenzen treiben und ihn so in eine Art Abhängigkeit bringen. Diese Praktik kann eine intensive und tiefe Erfahrung sein, wenn beide Lust darauf haben und die Verweigerung oder das Hinauszögern des Orgasmus einvernehmlich passiert.
Aber auch ohne kinky Dominanzspielchen kann die Orgasmuskontrolle ein echter Geheimtipp für (Sex)Paare sein. Man lernt die Lustphasen und den Körper des anderen besser kennen und erkennt mit ein bisschen Übung schnell den „point of no return”, an dem es nur noch in Richtung Höhepunkt geht. Der Reiz, den Partner beim Liebesspiel bis ins kleinste Detail zu kennen, bringt nicht nur Schwung in das Sexleben, sondern verhilft auch in langjährigen Beziehungen wieder zu mehr Achtsamkeit.
Wie lässt sich der Orgasmus bei Frauen und Männern kontrollieren?
Grundsätzlich gilt: Man sollte den Orgasmus des Partners nur kontrollieren, wenn er dazu bereit ist und Lust darauf hat. Bevor es losgeht, sollten die Grenzen besprochen werden und der dominante Part sollte sich an das Briefing des devoten halten – Vertrauen ist die Grundvoraussetzung für diese intensive Spielerei.
Je nach Art der Orgasmuskontrolle kann man entweder den Höhepunkt immer wieder hinauszögern, indem man kurz vor dem großen Finale mit der Stimulation aufhört und weitermacht, wenn die Lust abflacht, oder diese gänzlich beenden, wenn es ein Orgasmusverbot gibt.
Wenn es darum geht, einen Orgasmus zu erzwingen, muss der oder die Sub natürlich mit allen (einvernehmlichen) Mitteln zum Happy End gebracht werden. Das klappt am besten mit einer Kombination aus akustischen Reizen wie Dirty Talk oder auch Befehlen und natürlich der Stimulation der erogenen und intimen Zonen, wie Brüsten, Penis oder Vulva.
Verschiedene Arten der Cum Control
Für jeden Geschmack gibt es die passende Art, den Orgasmus zu kontrollieren. Wir haben fünf Arten zusammengefasst:
Orgasmus hinauszögern – diese Praktik wird auch „Edging” genannt. Der Orgasmus soll nicht gänzlich passé sein, sondern nur immer wieder hinausgezögert werden. So wird das große Finale als besonders intensiv empfunden und man lernt den „point of no return” gut kennen.
Orgasmus verweigern – diese Art der Orgasmuskontrolle wird auch „Tease & Denial” genannt, was den Kern der Praktik gut beschreibt: Der devote Part wird heiß gemacht, und dann wird ihm der Höhepunkt verwehrt oder verboten. Meist erfolgt das in Verbindung mit anschließender Keuschhaltung. Lust-Frust garantiert!
Orgasmus ruinieren – wer seinem Sexpartner den Höhepunkt ruinieren möchte, der stoppt die Stimulation währenddessen oder kurz davor. Manchmal passiert diese frustrierende und unfreiwillige Orgasmuskontrolle auch beim Masturbieren, wenn man mit den Gedanken woanders ist.
Orgasmus erzwingen – ja, Orgasmen können mit der passenden Motivation auch erzwungen werden. Diese Praktik findet meist im BDSM-Kontext statt und wirkt ähnlich wie das Verweigern auf den Sub. Mit der richtigen Stimulation und dem passenden Mindset des devoten Parts kann der dominante den Höhepunkt erzwingen.
Orgasmus à la Karezza – diese Form der Orgasmuskontrolle ist bewusst von beiden Partnern gewollt. Beim Karezza-Sex ist der Weg das Ziel und der darf ausgiebig und lustvoll zelebriert werden. So sehr, dass der Orgasmus in den Hintergrund gerät und entweder hinausgezögert oder gecancelt wird.
Körper und Grenzen durch Orgasmuskontrollel besser kennenlernen
Egal, auf welche Art der Orgasmus des Mannes oder der Frau kontrolliert wird: Diese Sexpraktik kann ein großer Lustgewinn sein, auch außerhalb einer BDSM-Beziehung, und das gegenseitige Vertrauen verstärken. Man lernt den eigenen Körper und seine Grenzen besser kennen und natürlich auch die des Partners.