Frau im Dessous bei der Selbstbefriedigung

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Selbstbefriedigung als Frau – Mit Fingerspitzengefühl zum Höhepunkt!

Onanieren? Wichsen? Masturbieren? Für die Selbstbefriedigung als Frau gibt es nicht einmal annähernd so viele Begriffe wie für den Mann. Legen Frauen einfach seltener selbst Hand an oder reden sie nur seltener offen darüber? Wir verraten die Vorteile von weiblicher Selbstbefriedigung und geben dir lustvolle Tipps!

Die Fakten zur Masturbation bei Frauen

Das Frauen vermeintlich weniger Masturbieren als Männer könnte ein Grund für den Masturbation Gap sein. Während der Gender Gap und selbst der Orgasm Gap bekannte Begriffe sind, sieht es beim Masturbation Gap schon anders aus. Der Online-Erotik-Versandhandel ORION hat eine Studie zur Selbstbefriedigung unter deutschen Männern und Frauen in Auftrag gegeben.

Das Ergebnis zeigt eine deutliche Masturbationslücke zwischen den beiden Geschlechtern: 62 Prozent der Männer onanieren mindestens einmal wöchentlich. 52 Prozent der Frauen verwöhnen sich selbst aber nur einmal im Monat und 23 Prozent der weiblichen Befragten sogar nie! Dabei hat regelmäßiges Masturbieren besonders für Frauen eine Menge Vorteile.

6 Vorteile der Selbstbefriedigung für Frauen

Wenn Masturbieren für dich als Frau bis jetzt ein schneller, effektiver Druckabbau war, dann verraten wir dir die wirklichen Vorteile deines intimen Verwöhnprogramms:

1) Date mit dir

Selbstbefriedigung ist ein wundervoller Weg für dich, damit du jeden Winkel deines Körpers kennenlernst. Du nimmst dir bewusst eine Auszeit und kannst dich ganz deiner Lust hingeben. Statt einfach schnell zu „kommen“, genießt du echte Me Time mit dem wichtigsten Menschen in deinem Leben: Mit dir selbst!

2) Mehr Selbstliebe durch Masturbieren

Dein Körpergefühl und deine Liebe zu dir selbst sind nicht gerade „High Level“? Dann solltest du als Frau unbedingt regelmäßig masturbieren! 

Frau entdeckt ihren Körper bei der Selbstbefriedigung
Bei der Selbstbefriedigung können Frauen ihren Körper entdecken (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Bei der Selbstbefriedigung erfühlst du deinen ganzen Körper und entdeckst in deinem eigenen Tempo, wie wundervoll und sinnlich du bist. Jede Rundung, jede Falte und jede Unebenheit fühlen sich in Erregung besonders weiblich und wundervoll natürlich an.

Mehr Selbstliebe oder Selbstakzeptanz führt zu mehr Spaß im Bett – sowohl beim Onanieren als auch beim Sex mit anderen!

3) Bessere Orgasmen durch Selbstbefriedigung

Du hast selten oder nie einen Orgasmus beim Sex? Oder fällt es dir schwer, zu kommen? Wenn du dich regelmäßig selbst befriedigst, kannst du deine Orgasmusfähigkeit verbessern. 

Zum einen weckst du immer mehr erogene Zonen und zum anderen bekommst du ein Gefühl für die An- und Entspannungsphasen auf dem Weg zum großen „OH“. Beim Masturbieren kannst du mit verschiedenen Atemtechniken experimentieren, die sich positiv auf deine Orgasmen auswirken können.

Frau hat Orgasmus beim Masturbieren
Selbstbefriedigung führt zu besseren Oragsmen (Foto: Kaspars Grinvalds – Shutterstock.com)

Wenn du dich selbst befriedigst, dann lernst du, was du wirklich zum Kommen brauchst und was deinem Orgasmus im Weg steht. Außerdem findest du heraus, welche Art von Stimulation du in welcher Intensität brauchst! 

Auch innerhalb einer Beziehung sollten Frauen nicht auf Masturbation verzichten. Ein Orgasmus mit dir selbst ist ein Geschenk an dich und etwas anderes als der Höhepunkt und Sex mit deinem Partner.

4) Weniger Menstruationsschmerzen

Gehörst du zu den Menschen, die während ihrer Periode mit starken Regelschmerzen zu kämpfen haben? Dann hast du sicher schon diverse Hausmittel, Schmerzmedikamente und Entspannungstechniken ausprobiert.

Aber wie siehts mit Masturbieren aus? Der Bio-Tampon- und Menstruationsmerch-Hersteller „The Female Company“ hat zusammen mit dem Womanizer eine Studie zum Thema „Menstrubation“ (zusammengesetzt aus Menstruation und Masturbation) durchgeführt. Dabei haben sie mit Dr. Jones zusammengearbeitet, einem klinischen Psychologen und Sexualtherapeuten.

Das Ergebnis ist eindeutig: Von den insgesamt 486 Frauen gaben 70 Prozent an, dass sich regelmäßige Selbstbefriedigung auf die Intensität ihrer Regelschmerzen auswirkt. Bei 31 Prozent hat sie die Stärke der Regelschmerzen sogar SEHR reduziert. Und für 62 Prozent der Befragten gehen die Beschwerden zumindest leicht zurück. Das spricht doch eindeutig für „Menstrubation“, oder?

5) Bye-bye, Stress!

„One handjob a day keeps the stress away!“ Und das ist tatsächlich so, denn beim Masturbieren und besonders auf dem Weg zum Höhepunkt konzentrierst du dich auf deine Atmung, fokussierst dich auf deinen Körper und nimmst einzelne Körperzonen und Muskelgruppen bewusst wahr. Du spannst sie an, lässt sie wieder los und relaxt so ganz automatisch deinen Körper – und vor allem deinen Kopf!

Zusätzlich schüttet dein Körper einen Hormoncocktail aus, der dich erst in Ekstase und dann in tiefe Entspannung versetzt. Dopamin triggert dein Belohnungszentrum und Oxytocin macht dich glücklich. Wenn du dir bewusst Zeit zum Selbstbefriedigen nimmst, unterbrichst du deine Alltagsroutine.

6) Maximierte Libido

Dass deine Lust auf Sex (auch mit dir selbst) im Keller ist, kann viele Gründe haben. Krankheiten, Schwangerschaften und Geburten, Stress im Job oder Beziehungsprobleme können deine sonst so aufgeweckte Libido stören.

Frauen, die regelmäßig masturbieren, kommen schneller und nachhaltiger aus ihrer Unlust heraus. Sexuelle Lust ist, abgesehen von gesundheitlichen Ursachen, mit Sport zu vergleichen. Ist dein Körper im „Training“, hältst du deine Sexualität und damit auch deine Libido hoch.

Warum wirkt sich Selbstbefriedigung positiv auf die Libido aus? Laut einer Studie der kanadischen Fraser University schütten Frauen dabei das (männliche) Hormon Testosteron aus, das für unser sexuelles Verlangen verantwortlich ist. Mehr Selbstbefriedigung führt also zu mehr Lust auf Sex!

So befriedigen sich Frauen gerne selbst

Jede Frau, die selbst Hand anlegt, hat ihre Erfahrungen mit Masturbationstechniken gemacht. Entweder kamen die Tipps und Anleitungen zur weiblichen Selbstbefriedigung aus Frauenzeitschriften, von Freund*innen oder vom Learning by Doing. Die beste Selbstbefriedigung für Frauen gibt es aber nicht, denn jeder Körper und jeder Mensch ist anders.

Ein Muster lässt sich aber doch erkennen, wenn man sich eine Studie der Women‘s Health anschaut: Besonders wichtig ist Frauen die Privatsphäre beim Masturbieren. 45 Prozent gaben an, dass sie am liebsten abends und 43 Prozent direkt vor dem Schlafengehen Solosex haben. Und wo masturbieren Frauen am liebsten? Der Place to Be beim Masturbieren ist – wenig überraschend – das Bett.

Frau benutzt Vibrator beim Onanieren
Viele Frauen benutzen zur Selbstbefriedigung einen Vibrator (Foto: Daniel Jedzura – Shutterstock.com)

37 Prozent der befragten Frauen benutzen zur Selbstbefriedigung einen Vibrator, 23 Prozent bevorzugen den Duschkopf. 81 Prozent der Frauen setzen bei der Selbstbefriedigung auf Handbetrieb und nutzen ihre Finger zum Masturbieren. Kombiniert mit Gleitgel wird das Fingerspiel zu einer sehr lustvollen Sache.

Auch visuelle Reizen spielen beim Onanieren für Frauen eine Rolle. 41 Prozent gönnen sich beim Masturbieren Pornofilme. Immer beliebter werden auch Audiostorys wie femtasy.

Natürlich spielt beim Masturbieren auch die Fantasie eine wichtige Rolle. 34 Prozent denken bei ihren Solonummern an einen Unbekannten, der sie verwöhnt, und 28 Prozent an ihren eigenen Liebsten. 

Lediglich 27 Prozent der masturbierenden Frauen sprechen jedoch offen und direkt mit ihrem Partner darüber. Dabei kann Selbstbefriedigung das gemeinsame Sexleben total befeuern! Voreinander zu masturbieren ist ein prickelndes Vorspiel, das garantiert Lust auf mehr macht.

So oft machen es sich Frauen selbst

Wie oft masturbieren Frauen überhaupt? Der Großteil der Befragten der Women`s Health-Studie, nämlich 45 Prozent, befriedigen sich zwei- bis dreimal wöchentlich selbst. 24 Prozent verwöhnen sich einmal in der Woche selbst und 21 Prozent noch seltener. Nur 10 Prozent legen mehrmals täglich Hand an.

Masturbieren = Orgasmus?

Die Krönung beim Sex mit dir selbst ist ein Orgasmus? Kein Wunder, denn Höhepunkte sind einfach großartig! Sie entspannen, trainieren durch Muskelkontraktionen deinen Beckenboden und sorgen für ganz viele Glücksgefühle.

Aber anstatt dich beim Masturbieren auf das große Ziel zu konzentrieren, kannst du zum Beispiel bei „Slow Masturbation“ den Weg genießen und ihn in die Länge ziehen. Dabei stürzt du dich nicht sofort auf deine Hot Spots, um nur (sexuellen) Druck abzubauen, sondern verwöhnst dich beim achtsamen Masturbieren von Kopf bis Fuß – wortwörtlich. Dein Körper ist voll erogener Zonen, die geweckt und liebkost werden wollen.

Frau im blauen Dessous hat Orgasmus durch Selbstbefriedigung
Selbstbefriedigung ist mehr als ein Orgasmus (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Warum masturbieren Frauen?

Frauen onanieren aus unterschiedlichen Gründen. Laut einer Umfrage unter 820 Befragten tun sie es vor allem wegen ähnlicher Gründe wie Männer: 63 Prozent der Frauen gaben an, dass sie zur reinen Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse masturbieren.

Fast die Hälfte nutzt Solonummern zum Stressabbau und zur Entspannung; 45 Prozent gaben reines Vergnügen an. 32 Prozent wollen sich durch Selbstbefriedigung in ihrem eigenen Körper wohler fühlen und 30 Prozent verwöhnen sich selbst, weil der Partner nicht da ist. 7 Prozent der befragten Frauen gaben sogar an, dass sie masturbieren, weil sie keinen Sexpartner finden.

Ist Masturbation also eine Art Lückenbüßer für sexuell unausgelastete Single-Frauen? Natürlich nicht! Auch, wenn ein kleiner Teil der Befragten das Singledasein als Grund für Masturbation angegeben hat, ist Selbstbefriedigung kein Partnerersatz. Du solltest dich innerhalb und auch außerhalb einer Beziehung selbst verwöhnen und dich dabei nicht schämen!

Welche Erfahrungen haben Frauen mit Selbstbefriedigung gemacht?

Wenn du zu den Menschen gehörst, die nicht regelmäßig masturbieren oder du deine Skills ausbauen willst, lass dich von den Erfahrungen anderer Frauen inspirieren. Die ersten Selbstbefriedigungserfahrungen machen wir bereits in der Kindheit, ganz unbewusst und einfach deswegen, weil es sich schön anfühlt. Das ist total normal und gehört zur sexuellen Entwicklung des Menschen und besonders der Weiblichkeit dazu.

In einer VICE-Umfrage berichtet Martha, 31 von ihren ersten Erfahrungen: „Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich kam während einer Partie Tennis zum ersten Mal mit dem Thema Selbstbefriedigung in Kontakt. Um die Stimmung aufzulockern, ritt ich auf meinem Schläger wie auf einem Pferd umher. Und zack, da war es, dieses neuartige, angenehme Gefühl.”

nackte Frau im Bett nach dem Masturbieren
Die Mehrheit der Frauen masturbiert zur reinen Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse (Foto: andrey_l – Shutterstock.com)

Diese Erfahrung machte Martha bereits in jungen Jahren: “Ich war damals um die 12, das ist ziemlich jung, oder? Auf jeden Fall hat mich diese mysteriöse Empfindung total fasziniert. Allerdings dachte ich anfangs, dass mein Tennisschläger etwas damit zu tun hätte. Aber dann habe ich mich zum Thema Masturbation informiert und ihn beiseitegelegt.“

Es geht allerdings auch ganz mit romantischen Fantasien, wie Isobel, 27 verrät: „Ehrlich gesagt, erinnere ich mich nicht mehr an mein erstes Mal. Ich schätze, ich muss um die 14 gewesen sein, als ich mit der Selbstbefriedigung anfing. Besser spät als nie. Während der Pubertät war ich aber auch eher romantisch veranlagt. Ich stellte mir zum Beispiel immer vor, wie ich mich in Leute verliebte und sie küsste, anstatt an irgendetwas Versautes zu denken. Masturbation hat mir gar nicht so viel Spaß gemacht.“ … Und manchmal sind Sexspielzeuge das Zünglein an der Waage, wie Isobel weiter verrät: „Das Ganze kam mir immer nur wie ein Mittel zum Zweck vor – bis ich mir meinen Knöchel brach und von meiner besten Freundin einen Vibrator zum Zeitvertreib geschenkt bekam. Das war für mich der ‚Jetzt hab ich’s geschnallt‘-Moment. Ein Hoch auf Vibratoren!“

Du masturbierst selten und weißt nicht genau, wie du anfangen sollst?

Aller Anfang ist schwer, aber Gianna Bacio, Beziehungscoachin und Buchautorin, weiß Rat: „Mein bester Selbstbefriedigungstipp für Frauen ist es, sich zunächst einmal sehr gut mit dem eigenen Körper vertraut machen, ihn kennenlernen und herausfinden, was gefällt. Es heißt ja nicht umsonst so schön ‚Liebe erst dich selbst, bevor es ein anderer tun kann‘, und da steckt meiner Ansicht nach viel Wahrheit drin.”

Des Weiteren geht es um ein gutes Körpergefühl: “Es geht darum, den eigenen Körper anzuerkennen, ihn zu genießen und zu erforschen wie einen Spielplatz. So können wir immer mehr herausfinden, welche Berührungen an welchen Stellen und in welchem Rhythmus und Tempo sich gut anfühlen.“

Jennifer Wolff, Youtuberin und Bloggerin, geht noch mehr ins Detail: „Zuallererst ist es aus meiner Sicht superwichtig, Vibratoren weg zu lassen. Mit so viel Druck und Bewegung macht man sich auf Dauer ganz schön taub. Man stumpft ab. Na gut, nicht man, sondern die Klitoris. Es geht darum, wieder mehr Gefühl und Bewusstsein in die kleinsten Ecken der Vulva und Vagina zu bringen. Je sensibler, desto mehr Gefühl und je mehr Gefühl da ist, desto mehr kann man in den Genuss kommen. Dann kommt für mich der nächste Schritt: Sich selbst berühren. Das wird durch einen Vibrator ja meistens nicht gemacht und für mich stellte sich damals heraus, dass da ganz schön viel Scham liegt. Wenn also Scham aufkommt, die zulassen und spüren. (…)“

Masturbationsmuffel und Anfängerinnen aufgepasst: Den einen Königinnenweg gibt es nicht. Selbstbefriedigung ist Hingabe, Abenteuerlust und eine Portion Selbstliebe. Mach dich auf die Suche nach DEINER Lieblingsmethode und erlebe deine Lust auf einem neuen Level!

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